Kunst und Kulturschätze
Kunstmuseen und andere Ausstellungsformate können in virtuellen Welten frei und neuartig gedacht werden. Das hat einen enormen Reiz. Zumal der Bedarf an neuen Ideen groß ist. Innovative Kulturmanager:innen diskutieren gerade viel über den Transformationsprozess und die Zukunft ihrer Häuser.
Schon die Szenen und ihre Architektur als räumlicher Inszenierungsrahmen haben in VR andere Grenzen. Ausstellungskonzepte, die Vermittlung, die Kunst selber, alles steht zur Disposition. Mit NFTs werden nicht nur Nutzungsrechte neu verhandelt. Gleiches gilt für Galerien, freie Szene oder Expositionen. Das Web ist nun dreidimensional.
Outreach: Raus aus den Museen
Museen sind Orte für Selbstreflexion und gesellschaftliche Auseinandersetzung. Die Forderung, sich mehr nach außen zu öffnen und das Publikum stärker partizipativ in die Museumsarbeit einzubinden, liegt vielfach auf dem Tisch. Dabei geht es auch um Zielgruppen, die normalerweise nicht zu den Museumsgängern zählen.
Nicht nur für sie lohnt sich der Blick auf neue Ausstellungskonzepte in VR. Vor allem, da Interaktion mit dem eigenen Gesicht, via Web Cam und Ton stattfinden können, ohne zusätzlich benötigte Hardware.
Museale Angebote dort, wo sich Zielgruppen bewegen, in der Sprache, mit der sie sprechen. So leitet man sie mit Hilfe von Werkzeugen, die sie kennen in eine Welt, die sie reizt. Wir sind davon überzeugt, dass sich outreach in tuijo wunderbar realisieren lässt.
Archivalien kommen ans Licht
Auch Archive können umdenken. Sie sind die Sicherer und Bewahrer unserer Kulturschätze, gut dokumentiert und gezielt bereitgestellt. Mit der 3D-Scan-Technologie steht bereits der Weg offen, Digitalisate realitätsnah dreidimensional zu erfassen.
Sie können nun in virtuellen Ausstellungsräumen präsentiert und kontextualisiert werden. Für gemeinschaftlichen wissenschaftlichen Austausch oder für Archivpädagogik. Eine wichtige Disziplin in einer digitalen Welt, in der die richtige Verwaltung von Quellen essentiel ist.
Ein weiterer Vorteil: Archivalien, die in virtuellen Umgebungen in einen aktuellen Kontext gesetzt werden, können für Zielgruppen aufgewertet werden, denen sonst ein dirketer Zugang fehlt.
Völlig neue Bühnen
Komplett neue Darstellungsformate stehen nicht nur instutionellen Kulturschaffenden zur Verfügung, auch die freie Szene kann davon profiltieren. Wie sie genau funktionieren, wann und mit welcher inszenatorischen Kraft sie beim Publikum ankommen, muss weiter ausgelotet werden.
Was bereits jetzt klar ist, das virtuelle Experimentierfeld darf menschlich bleiben, Besucher:innen sollten nicht hinter die Fassade von Avataren gezwungen werden. Denn oft geht es auch hier um offene Gespräche und transparente Auseinandersetzungen bei denen es gut tut, in Gesichter mit Emotionen blicken zu können.