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Dialog Romantik – eine Reise durch das 19. Jahrhundert

3D Storytelling: Inszenierte Digitalisate eines Archivs.

Eines von mehreren Digitalisierungsprojekte des Stadt- und Stiftsarchivs Aschaffenburg.

Wissenswelt Romantik für Schulklassen

Aschaffenburg ist Brentano-Stadt. Der bedeutende Romantiker Clemens Brentano starb in Aschaffenburg und sein Nachlass wurde von seinem Bruder Christian und dessen Familie verwaltet. Das Archiv enthält Archivalien des Brentano-Familienarchivs, die Schüler:innen viel über die Zeit der Romantiker erzählen können. Einige der Digitalisate sind daraus nun in Dialog Romantik auf fasznierende Weise virtuell begreifbar.


  • Archivalien als 3D Scans digitalisiert
  • Dreidimensionale Szenen für den Kontext
  • Wissenswelt als virtuelle Gemeinschaftstour
  • Verschiedene Lernformate in einer Applikation
  • Begleitendes didaktisches Lehrmaterial 

Worum geht es in der VR-Ausstellung?

Als klar war, das Clemens sterben würde, holte Christian seinen älteren Bruder zu sich, 1842 war das. So wurde Clemens auf seine letzten Tage noch Aschaffenburger. Hier sind er und seine Familie begraben und so kommt auch das Brentano-Familienarchiv nach Aschaffenburg – eben in das Stadt- und Stiftsarchiv. Die Idee des Projektes: Lasst uns die Archivalien digitalisieren und in einem dreidimensionalen Raum für Schüler:innen inszenieren. 

Wir haben die Ausstellung in unterschiedliche Zeitabschnitte unterteilt. Sie orientieren sich an zentralen Daten der deutsche Geschichte. Aschaffenburg im 19. Jarhundert wird vorgestellt, Frauen und Frauenrechte der Zeit werden beleuchtet. Auch der Roman, wie wir ihn kennen, ist ohne die Romantiker eigentlich nicht denkbar – zu allen Themen gibt es Lernstationen. Nicht zuletzt geht's um Archive. Was ist deren Aufgabe und warum sind sie für unser Geschichtswissen essentiell?

Bisher habe ich kein annähernd so umfangreiches pädagogisches Tool für den Unterricht gesehen, um ein komplexes Thema wie die Romantik meinen Schüler:innen näher bringen zu können.

Eine Oberstufen-Lehrerin über Dialog Romantik

Aufbereitetes Lernmaterial

Die Ausstellung ist für virtuelle Exkursionen von Schulklassen geeignet. Besonders aufbereitetes Lehrmaterial macht es den Lehrer:innen einfach, sich auch inhaltlich zu orientieren. Themenbereiche sind z.B. Medienreflexion, Personen, Quellen, Heimat und Dialog Romantik. Inhalte sind verzeichnet und können zur praktischen Gruppenarbeiten genutzt werden. Dazu ist die Lounge geeignet. Hier gibt es Screensharing und Speaker Modus. Perspektives Teilen eignet sich für Gruppenführungen. Die Versammelfunktion ist hilfreich, wenn sich alle im Raum frei bewegen. 

Wie der Name sagt: Es geht darum, in den Dialog mit der Romantik zu treten. Was können wir aus der Zeit lernen? Was waren die Herausforderungen für die Menschen vor 200 Jahren. Und wie ähnlich sind sie unseren heute. Wie reagieren wir auf unsere Zeit? Entwickeln auch wir neue Kunstformen?

Verständlich machen, in welchem Kontext die Menschen damals gelebt haben. Konkret: wie haben die Brentanos damals gelebt, woher kamen sie, was hat sie bewegt und warum sind sie berühmt geworden? Die Frage war, wie lassen sich Erlebniswelten für Archivalien aufbauen. Wie kann man sie einbinden, greif- und begreifbar machen?

 


Lernstationen, Wissenspfad und Pavillons

Wir haben dazu einen Wissenspfad angelegt. Mit Wissenschubladen, die sich öffnen, wenn man sich ihnen nähert, wenn man sich für sie interessiert. Der Wissenspfad ist unterteilt in Zeitabschnitte. Man durchwandert sozusagen das 19. Jahrhundert und kommt an den Protagonisten vorbei. Denjenigen, die etwas hinterlassen haben, widmen wir virtuelle Pavillons. Dort wird ihr Nachlass lebendig.

Bei Clemens ist es eine Totenmaske, die im Rampenlicht steht. Sie hätte es vielleicht nicht in Ausstellungsräume geschafft. Wenn man sich aber der Frage widmet, warum gab es überhaupt Totenmasken, und für wen? Dann lernt man viel über die Zeit und seine Menschen. Christian war Lebemann, Künstler, ein Freigeist, kein Geschäftsmann. Aber Familienmensch. Sein satirisches Spiel auf Napoleon und seine Grafitties vermitteln eine Idee, wer er heute wäre.

Bettine, geliebte Schwester, war weit weniger religiös als ihre Brüder. Geliebte von Goethe, so beschrieb sie es wenigstens, Revoluzzerin gegen den König und für die Armut, Kämpferin im Geiste und gegen Konventionen. All das mögen Gründe sein, warum sie auf unserem 5 DM Schein war. Die Elfenbeinkrippe aus dem Nachlass schnitzte sie wohl nebenbei.


Video Bubble und Audioführung

Immer wieder begegnet uns Joseph Merkel, der Freund der Familie. In Audioboxen führt er uns durch die Jahre und Jahrzehnte. Eine wunderbare Möglichkeit, um entweder alleine auf Entdeckungstour zu gehen oder sich gemeinsam führen zu lassen. 

Warum tuijo funktioniert?

Die Überführung von Archivalien in 3D Scans ist faszinierend und ihre Qualität inzwischen echt überzeugend. Diese Digitalisate können nun in einen Kontext eingebettet werden, der erlebbar wird. Das macht unheimlich viel Spaß und regt unsere Phantasie an, weitere Einsatzfelder zu suchen.

Besucht man die VR-Umgebung nun virtuell und mit mehreren Personen zusammen, können unterschiedliche Erfahrungs- oder Vermittlungsformate ausprobiert werden: Aufgaben können in Gruppen kooperativ oder kompetitiv gelöst werden. Auch kritische Diskussionen können fächerübergreifend geführt werden: Kunst, Literatur, Geschichte, Medienkompetenz, Teambuilding, Politik. 

Im Dreidimensionalen ist der Perspektivwechsel erzählerisch oder spielerisch möglich. Interaktion und gemeinsames Erleben stehen im Vordergrund. Durch szenische Bilder können komplexere Zusammenhänge leichtfüssig dargestellt werden.

Förderung

Dank einer Förderung durch „WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von NEUSTART KULTUR“ konnte das Projekt realisiert werden.