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„EVENT" – frei nach John Clancy

Erste digitale Kunst-Performance in tuijo

Wenn Rollen verschmelzen

In der Pandemie wurde Theater in die Zweidimensionalität von Zoom und Youtube verbannt. Die Formate blieben oft abstarkt und unnahbar. Mit der Performance „Event" überrascht Ruth Bamberg nun mit einem neuen Format. Der „Conférencier“, der „Schauspieler", das „Publikum" und die „Regisseurin" treffen sich in tuijo zu einem immersiven Event. Let it happen!

Veranstaltungstermine voraussichtlich im Herbst 2023.


  • Erste digitale Theater-Performance in tuijo VR
  • Ein-Personen-Stück plus Zuschauer!
  • 3D ohne VR-Brille und ohne Avatar

Ankündigung

Ein Mann steht, von Licht übergossen, vor einem Saal voller plötzlich verstummter fremder Menschen.

Unterbrechen Sie mich, wenn Ihnen das bekannt vorkommt.

(Pause.)

Sie beobachten ihn, warten, was er als Nächstes sagen wird. Im Ernst. Unterbrechen Sie mich.

(Pause.)

Na schön. Sie hatten Ihre Chance.

Monolog nach John Clancy „The Event"

Es ist ein spannedes Experiment. So wie Theater oft zu einem Experiment wird, oder sprechen wir von Performance? Theatrale Performance vielleicht? Oder ist es ein Event, ein nicht näherer spezifizierter? „The Event" im Englischen, selbst die Übersetzung findet kein eigenes Wort. Was machen wir also? Müssen wir es überhaupt definieren? Ja, müssen wir, sonst werden wir nicht gefunden und, noch schlimmer, nicht besucht. Das „Publikum" aber hat eine Rolle, eine wesentliche sogar. Ohne das Publikum bleibt der „Schauspieler" in der Probenschleife, ganz ohne Dialog. Und was soll dann der „Conférencier“, wenn er niemanden zu begrüßen hat?


Ohne Bewegung geht es nicht

Was wir besprechen wollen ist neu, für alle. Die Live-Performance des Clancy Monologs beginnt mit dem Erscheinen des „Schauspielers“ auf einem virtuellen Podium in einer riesigen Fabrikhalle. Die Bühne ist virtuell, seine Bühne aber ist irgendwo, Live-Streaming und Konserve vermischen sich, Dialog und Distanz ebenfalls. 

Beteiligung bleibt zufällig und begeistert nur, wenn das Publikum mitspielt. Das ist aber nicht gewiss. Lässt es sich bewegen? Im Raum muss das sein, sonst bleibt man stehen, verpasst Neues, den Dialog zum Beispiel. Bewegung ist wichtig! Aber bewegt man sich daheim und vor dem Rechner? Realitäten verschwimmen und dennoch bleiben die Gäste und zeigen sich selbst ohne das verhüllende Kostüm eines Avatars. Oder spielen auch sie – genauso wie der „Schaupieler“ – nur eine Rolle?


Aufbruch ist ein ungesehenes Format

Wir sind aufgeregt. So viel ist anders, muss komplett neu erlernt werden. Vorab produzierte Videostreams, die mit Livestreams zu einer Performance verschmelzen. Hier spielen auch die Zuschauer eine Rolle, da sie durch die Szene navigieren und zum Bühnenbild für die anderen werden. Optisch, akustisch, kommunikativ. 

Die szenische VR-Landschaft, die Choreografie des „Conférencier“ und der inszenierte Monolog als Liveact. Der Bewegungsradius für den Bühnenschauspieler in unserer Performance ist extrem klein, es gibt keine klassischen Bühneneffekte. Außerdem muss der „Schauspieler“ gleichzeitig performen und navigieren. Es wird großartig.

Wer will dabei sein?


In einer Zeit, in der physische Zusammenkünfte oft schwierig bis unmöglich geworden sind, wird die Kunst-Performance in einem browserbasierten VR-Webinteraktionsraum zu einer einzigartigen Möglichkeit, sich mit anderen zu vernetzen und ein kulturelles Erlebnis zu teilen. 

Ruth Bamberg Medienkünstlerin